Nachdem ich nun für mich klar habe, (Teil 1) dass abnehmen so viel weniger Stress bedeutet als eine Shoppingtour, freue ich mich auf meine Gewichtsabnahme und vor allem auf meine wunderschönen Hosen und taillierten Oberteile, die ich so liebe. Und auf diesem Weg folge ich dem Motto meines Experiments „Stressfrei abnehmen mit the Work“. Wie immer, bin ich sehr gespannt, welche neuen Wege und Möglichkeiten die Work mir zeigen wird.
Solange ich dachte „Diäten sind hart“ waren sie es auch
Bei Gewichtsabnahme erinnert sich mein ganzes System an Verzicht, Druck, Anstrengung, Kampf GEGEN die Pfunde. Es kann sich noch sehr gut an die Zeit in meinem Leben erinnern, als ich all dies durchlebte während ich meinen stressbringenden Gedanken glaubte. Diese erzählten mir, dass die Abnahme schwer wird, dass es nur mit hungern geht, und dass ich dazu überhaupt keine Lust habe, dass ich aber unbedingt abnehmen muss, dass ich es eh nicht schaffe, dass ich meinen Körper nicht mag und unbedingt etwas gegen ihn unternehmen muss weil ich sonst immer dicker und dicker werde, bei mir allerdings noch nie eine Diät funktioniert hat und jetzt unbedingt dringend DIE Lösung her muss, mit der ich mir das Wunschgewicht erkämpfe. Zusätzlich schwirrte alles was ich jemals über Diäten und Lebensmittel gehört habe, in meinem Kopf herum und führte bei mir damals zur Komplettverwirrung. Wenn ich aß, liefen alle Ernährungskonzepte gleichzeitig in meinem Kopf ab, die mir den Genuss unmöglich machten. „Du isst richtig aber nach 18 Uhr, dies ist gesund aber nicht kalorienarm, das ist zu lecker, da muss ich nachschöpfen, das ist zwar fettarm aber nicht bio“.
31 Diäten beeinflussten meine Gedanken und mein Essverhalten
Solange sich dieses, von 31 Diäten geprägtes, Gedankenkarussell drehte, war an stressfreies Abnehmen nicht zu denken. So glaubte ich damals z.B. über Nudeln alles von „dass sie schlimmes Gluten enthalten, mein Kapha erhöhen, dick machen und abends direkt auf die Hüfte hüpfen“ bis zu „wenn ich jeden Tag Nudeln esse bis ich satt bin, nehme ich toll ab, sie sind sehr bekömmlich und ohne Käsesoße völlig unbedenklich“.
Die Work half mir dabei, meine Sicht zu ändern
Und hier kam Gott sei Dank die Work in mein Leben. Ich habe so viele belastende Glaubenssätze hinterfragt und bin so Stück für Stück zurück in die wunderbare Realität gekommen. Ich habe wieder Zugang zu meinem Körper gefunden und arbeite beim Abnehmen nicht mehr gegen ihn sondern mit ihm.
Jetzt startet mein Experiment!
„Stressfrei und mit Spaß zum Wunschgewicht“
Ich frage mich – frisch und frei, ohne all diese Gedanken und ohne all das was ich jemals gehört habe: Was brauche ich, um auf meiner Reise zum Wunschgewicht glücklich zu sein?
Ich will….
- leckere Sachen essen
- mich auf das Essen freuen können – jeden Tag
- überall auf geeignete Lebensmittel zugreifen können (nicht irgendwelche Extra-Pülverchen mitschleppen)
- weiterhin ausgehen können, auch zum Essen. Gerne auch mit ein/zwei Gläsern Wein dazu.
- Ich möchte diese Zeit als Bereicherung – nicht als Verzicht – sehen
- Ich möchte auch Desserts/Zwischenmahlzeiten essen dürfen
- Ich möchte mein Gewicht danach auch halten können
Um mich Hungermäulchen auch während einer Diätphase immer satt zu bekommen, werde ich also auf gesunde, kalorienarme Lebensmittel umsteigen, von denen ich genügend essen kann. Um motiviert zu bleiben, sollte es aber kalorienarm UND lecker sein. Da ich leidenschaftlich gerne koche, ist das eine Challenge, die ich gerne annehme. Und um mein Gewicht dauerhaft halten zu können, muss also so eine köstliche, Ernährungsform, die total zu mir passt und die ich gerne beibehalten möchte. Dann überlege ich mal, was (welche Ernährungsform/Diät) bei mir schon einmal gut funktioniert hat ob das für mich heute auch noch passen könnte.
Mit the Work Blockaden auflösen
Bei meiner letzten größeren Gewichtsabnahme war ich noch kein Vegetarier und ich habe noch konventionelle Milchprodukte zu mir genommen, die es in fettarmen Varianten gab. Hier war Kalorien sparen einfach. Und prompt erreicht mich der Gedanke „das könnte schwierig werden“.
Ein wunderbarer Satz, den ich mir gerne genauer anschauen möchte, weil ich merke, dass er mich antriggert und regelrecht ausbremst. Ich möchte schließlich einen Weg finden, der mir leicht fällt. Also, bin ich gespannt, was sich zeigen wird, wenn ich diesen mit den vier Fragen der Work anschaue. Also, lehne ich mich bequem zurück und entspanne mich während ich mir folgende Fragen stelle.
Es ist schwierig
Ist das wahr?
Ja. Das ist die Antwort, die ich finden kann. Es ist wahr für mich.
Kannst du mit absoluter Sicherheit wissen, dass das wahr ist?
Wenn ich mir diese Frage stelle, sehe ich mich mit einem leeren Einkaufswagen durch die Regale tingeln. All das, was ich gerne und oft esse, lasse ich links liegen und laufe planlos umher. Ich lasse den rohen, fettarmen Schinken hinter mir, den kalorienarmen Streichkäse und den Joghurt, und ich erlebe mich total planlos. Wenn ich die Frage noch weiter in mich „fallen“ lasse und warte was sich zeigt, nehme ich nur eine absolute Blockade wahr. Ich sehe keine Möglichkeiten, ich habe absolut keine Idee, was ich einkaufen soll. Das fühlt sich unglaublich schwierig an. Ja, für mich ist es absolut wahr.
Wie reagierst du, wenn Du den Gedanken glaubst?
Ich sehe mich immer noch in diesem großen Einkaufszentrum am Kühlregal stehen und bemerke einen Druck auf der Brust. Ich halte den Atem an und ziehe die Schultern hoch. Der Druck nimmt zu auf der Brust, und ich habe keinerlei Zugang, zu dem was ich eigentlich weiß und meinem Bauch (der mich immer leitet). Und das fühlt sich richtig blöd an, nach Hilflosigkeit. Wenn ich mich diesem Gefühl der Hilflosigkeit ganz hingebe, merke ich ein Gefühl (wie Panik), das von der Brust nach oben den Hals steigt. Ich nehme um mich herum nichts mehr wahr. Ich bin wie erstarrt, unfähig einen klaren Gedanken zu fassen oder mir etwas Kreatives zu überlegen. Es fühlt sich an, als würde mich etwas von außen total aus dem Konzept bringen und ich weiß nicht mehr weiter. Und das kenne ich auch aus anderen Situationen. Dann bin ich wie erstarrt, verliere meine Kraft und habe keinen Zugang mehr zu meiner Intuition. Ich bin handlungsunfähig. Und hier kann ich sehen, dass dieser Gedanke schon sehr alt ist. Er hat mich handlungsunfähig gemacht nach einer schmerzlichen Trennung, beim Tod eines lieben Menschen, bei Geldverlust und in Situationen, in denen ich zu Unrecht beschuldigt wurde. Aha, hier kommt diese Starre also her. Gut, dies so zu sehen.
Wer wäre ich ohne den Gedanken? Wie wäre es, wenn ich das nicht denken könnte?
Ich entspanne mich sofort und merke, wie sich mein ganzer Brustbereich entspannt. Das ist eine Wohltat. Ich atme einmal entspannt aus und lass meine Schultern ganz locker. Ich seufze und genieße es, so auf die Antwort zu warten. Lustiger Weise löse ich mich vor dem Kühlregal auf. Das ist ja spannend. Ich sehe mich in meiner jetzigen, bunten Küche – in meinem jetzigen Leben. Ich habe den Laptop bei mir, schaue einen Kochkurs und fühle inmitten meiner heimeligen Atmosphäre wohl. Mit all meinen wunderbaren vegetarischen und veganen Kochbüchern fühle ich mich „zu Hause“. Ich atme noch einmal durch und erkenne – ohne den Gedanken -, dass ich dann einfach das tue was ich ja eigentlich am liebsten mache und was mich erfüllt. Ich werkel zu Hause rum, nehme mir die Zeit zum Kochen und zum Rezeptesuchen und gehe einkaufen. Und jetzt muss ich wirklich lachen. Ich kaufe schon seit Ewigkeiten mit Muße auf dem Markt oder in unserem wunderschönen Biomarkt ein. Ist das lustig, dies so klar zu sehen. Diese stressige Szene vor diesem Kühlregal ist total absurd, denn dort bin ich seit einer Ewigkeit nicht mehr gestanden. Ich esse überhaupt keine konventionellen Lebensmittel mehr, und Milchprodukte sowieso kaum noch. Diese hole ich auf einem schönen Bauernhof hier in der Nähe, bei dem man den Kühen auf der Weide zuschauen kann. Das bin ich also, ohne den Gedanken. Einfach ich…in meinen schönen Leben. Herrlich!
Ich habe diese Woche mittags frei, und merke, dass ich unglaublich gerne auf den Biohof fahren würde, um dort den Tieren zuzuschauen und durch den schönen Hofladen zu stöbern. Zurück in der schönen Realität, entscheide ich ganz spontan, heute dort hinzufahren, um mir einen Cappuccino mit Milch von glücklichen Kühen zu gönnen und dazu esse ich ein frisch gebackenes Bio-Rosinenbrötchen. Und um wieder auf meine Diät zurückzukommen, dieses Kaffeekränzchen liegt absolut in meinem Kalorienbudget. Ich seufze zufrieden und bin gespannt, welche Umkehrungen ich finden kann.
3 Umkehrungen und die Beispiele
Es ist nicht schwierig
- Weil ich alle Kalorien der gängigsten Lebensmittel auswendig kann. Außerdem fällt mir das Kopfrechnen total leicht. Ich kann also ganz einfach den Überblick behalten.
- Ich habe Zeit, um mich um meine Ernährung zu kümmern und zu kochen.
- Ich habe alles an Vorräten was ich brauche. Ich muss also nicht noch loslaufen und mich mit den richtigen Lebensmitteln eindecken. Interessant das zu sehen! Ich dachte, ich muss mich noch anstrengen, in dem ich Austauschlebensmittel besorge. Wie komme ich denn auf so etwas? Ich habe doch alles da und muss überhaupt nichts mehr besorgen. Ufffff….ohne den Gedanken, kann ich das jetzt sehen. Ich muss gar nichts, ich kann einfach loslegen. Konkret habe ich zu Hause frisches Obst, Gemüse, Hefeflocken, neu gekauftes Agar Agar (um Desserts zu zaubern), Yufkateig, ein sehr gut bestücktes Gewürzregal, einen Kräutergarten mit frischem Pflücksalat und Ruccola, Eier vom Nachbarn-Bauern, Honig, Dattelsirup… Ich habe in der Tat wirklich alles was mein abnehmende Herz begehrt.
- Außerdem stelle ich gerade fest, dass ich mich nicht erst einlesen, informieren oder ich in ein Abnehm-Programm einfinden muss. Denn ich habe das benötigte Wissen schon. Es braucht also gar nichts zusätzlich.
- Ich habe einen tollen, günstigen Bio-Lieferanten, der mir das Gemüse einmal die Woche anliefert. Das läuft ganz automatisch. Das ist auch sehr einfach.
- Und ich lebe alleine. Ich muss überhaupt keine Rücksicht auf jemanden nehmen und kann einfach das kochen was mir schmeckt. Auch wenn ich neue Rezepte probiere, muss es nur mir schmecken. Das alles zu finden, fühlt sich aber wirklich gut an. Dass ich das vorhin noch nicht sehen konnte, ist eigentlich unfassbar. Das macht richtig Spaß. Ich bin gespannt, was sich bei der nächsten Umkehrung (zu mir) zeigt.
Ich bin schwierig
Oje, das stimmt. Da kommt mir sofort eine Freundin in den Sinn, die immer Schnappatmung bekommt, wenn ich mich bei ihr zum Essen anmelde. Sofort will ich aus dem Verstand heraus antworten und eine Liste runterschreiben mit all den schwierigen Ticks, die ich habe. Aber ich möchte ja etwas Neues über mich erfahren. Also schaue ich frisch und frei, ohne all das was ich eh schon über mich weiß, was sich mir zeigen wird, wenn ich den Kopf ausschalte und auf warte welche Antwort sich mir zeige wird. Und es dauert wirklich lange, bis ich eine Antwort finden kann.
- Ich bin schwierig, weil ich mich nur wohl und sicher fühle, wenn mein Bauch mit mir redet und mich antreibt. Somit muss auch alles stimmen, dass ich mich wohl fühle. Bei einer Diät eine wirkliche Herausforderung. Ja, das kann ich sehen.
- Die Diät bzw. Ernährungsumstellung muss mich begeistern.
- Ich bin schwierig, weil ich immer schlechter abnehme als andere. Hier zeigen sich viele Bilder der Vergangenheit wie in Gruppen alle wahnsinnig viel abgenommen haben – und ich um ein paar lächerliche Pfunde gekämpft habe. Und da erkenne ich doch einen wirklich interessanten Glaubenssatz, der sich da aufdrängt. „ich nehme immer schlechter ab als andere“. Diese Überzeugung schreit förmlich nach einer Anschlusswork.
- Weil ich so viele Dinge nicht mag/esse. Und um meinem Verstand zu überzeugen, mache ich es mal ganz konkret: Käse –nur von glücklichen Demeter-Kühen, Milch – gar nicht, Molkereiprodukte – wenig, wenn dann nur Demeter, Fleisch – bloß nicht, Fisch – ekelt mich, Tomaten – nur zerkocht, Ei – nur als Rührei, Gemüse – vertrage ich roh überhaupt nicht, und, und, und…
Meine Güte, bin ich schwierig !!!!! Und das fühlt sich wirklich ernüchternd an. Das ist die Realität, liebe Corinna. Nicht die Diät ist schwierig, sondern Du bist es mit all Deinem Wissen, Deiner Küchenausstattung und Deinen Vorräten. Puuuuu. Ja, das ist viel wahrer als mein ursprünglicher Gedanke. Ich bin so unfassbar, schrecklich schwierig. Meine Freundin hat sowas von recht. Das ist wirklich lustig.
Es ist leicht
Obwohl ich schon so viele Umkehrungen für „es ist nicht schwer“ gefunden habe, sitze ich und warte wirklich lange, und es zeigt sich nichts. Also, warte ich einfach mal ab. Meiner Erfahrung nach ist es ganz oft so, dass gerade, wenn ich mir sicher bin, dass ich nichts finden kann, eine kleine „Aha-Antwort“ dahinter verborgen liegt. Ich sehe mich immer noch vor diesem Kühlregal und warte. Warum könnte es auch wahr sein, dass es jetzt leicht ist?
- Ach ja, es ist sowas von leicht. Wenn ich dieses Einkaufszentrum sofort verlasse, den leeren Einkaufswagen versorge und einfach nach Hause gehe. Denn ich habe ja schon alles was ich brauche. Das konnte ich bereits bei der ersten Umkehrung sehen.
- Dann zeigt sich mir das wahnwitzige Beispiel, dass abnehmen, weniger essen bedeutet und das wiederum bedeutet EIGENTLICH IN DER REALITÄT: weniger einkaufen und weiger kochen zu müssen. Meine Güte, natürlich ist das so. Wie konnte ich mir nur den Stress reinziehen, in dem ich glaubte, dass ich ganz viel brauche und tun muss? Das ist aber wirklich erlösend. Ich muss doch einfach nur weniger essen. Das fühlt sich wirklich total leicht und einfach an. Ich muss laut lachen und stelle mir gerade vo,r dass meine Schwester zu dieser Erkenntnis wieder sagen würde. „Und dafür musst du worken? Das hätte ich Dir auch sagen können“.
- Es ist außerdem total leicht, wenn ich die nächste Zeit – ohne etwas zusätzlich zu besorgen – alle Vorräte, die ich zu Hause habe einfach zu etwas Schönem verkoche. Das ist eine coole Idee. Wenn die Sojasoße ausgeht, wird im Schrank gesucht, womit ich diese ersetzten könnte. Mir fällt ein, dass ich noch original verpackte Pasten und Mischungen habe, die ich bisher noch nicht einmal probiert habe. Mein Gemüse wird geliefert, ich lebe aus meinen Vorräten und muss die nächste Zeit nicht zum Einkaufen, und außerdem esse ich ja sowieso weniger.
Eine erlösende Work!
So kann ich mich entspannt auf die Reise zum Wunschgewicht machen. Ich bin sehr gespannt wie das mit mir schwierigen Person so funktionieren wird. 🙂
(Viele Grüße vom Biohof)
Falls mein Glaubenssatz „es ist schwieig“ auch in Ihnen Stress auslöst, worken Sie doch mit. Stellen Sie sich die 4 Fragen der Work und finden Sie Ihre eigenen Beispiele für die Umkehrungen. Sie können mir auch gerne mitteilen, wie es Ihnen damit ergangen ist.
Sie möchten gleich weiterlesen? Hier geht es zu meinem Experiment.
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