© Izabella Pach

Auf der Suche nach dem Gefühl des Ankommens habe ich alles ausprobiert was Erlösung versprach. Dadurch verschob ich das wahre Glück oft auf akribisch geplante Momente in der Zukunft. So arbeitete ich an dem passenden Job, der erfüllenden Partnerschaft, der Traumfigur, dem Wohlfühlhaus, dem perfekten Urlaub, ja sogar dem perfekten Moment. Ich befand mich ständig in der Planung meines absoluten Glücks irgendwann in der Zukunft.

Als ich ganz zufällig auf Byron Katie und ihre simple Methode „the Work“ stieß, traf es mich wie ein Blitz. Es war wirklich magisch. Das war es wonach ich immer gesucht habe. Ich sah wie verzweifelte Menschen nur durch das Beantworten von 4 Fragen innerhalb kürzester Zeit wieder zur Ruhe fanden und lächelten. Ihr Leid löste sich auf und sie gelangten zu einer neuen Sichtweise, nur weil sie Beispiele für das Gegenteil finden konnten. Hieß das, dass ich alles auflösen konnte, was mich belastete, ohne die Sache an sich zu ändern? Lag die Erlösung im Perspektivwechsel? In der Tat, so ist es. So simpel ist das also mit dem Glück. Ich kann meinen Gedanken glauben schenken und leiden oder ich tu es einfach nicht. Und ich tat es von diesem Tag an keine Sekunde mehr.

Nun schenkte ich meinen Gedanken bewusst Beachtung, allerdings eher aus der Sicht des stillen Beobachters. Es war erstaunlich womit ich mich den ganzen Tag gedanklich beschäftige. Kein Wunder, schlaucht mich mein Alltag so. Das begann morgens nach dem Wecker klingeln und endete erst nach dem Einschlafen. Ich begegnete meinen Gedanken immer kritischer und hinterfragte alles was mich belastete und wonach ich strebte.

Meine Gedanken waren:

  • ich brauche einen Partner
  • ich muss mir meinen Erfolg hart erarbeiten
  • ich muss abnehmen
  • ich brauche ein Haus.
  • ……..

Ist das denn wirklich wahr? Werde ich dann wirklich glücklich sein? Und wie lebe ich mein Leben, wenn ich diesen Gedanken glaube? Oje, ich konnte sehen, wie gestresst ich bin und dass ich mich gedanklich immer in der Zukunft befinde. Ich erkannte, dass ich nie da bin wo ich eigentlich bin und mich das unglücklich macht.

Ohne diese Gedanken war da auf kein Mangel mehr, ich war präsent und im hier und jetzt. Da waren sie die schönen Gefühle, nach denen ich mich so gesehnt hatte und die ich im Außen suchte. Freude, Frieden, Glück, alle was ich immer wollte war da, hier in meiner 3-Zimmer Wohnung, ohne Partner, im alten Job, mit der gleichen Konfektionsgröße. Das ist doch nicht zu fassen.

Von nun an glaubte ich gar nichts mehr. Das machte wirklich Spaß.

Was ich alles so denke....

  • Ich muss schnell einschlafen, sonst bin ich morgen müde
  • Wenn ich das jetzt esse, habe ich morgen mindestens 2 kg mehr auf der Waage
  • Die eingeklemmte Schulter muss sofort weg
  • Die Zahnbehandlung wird morgen sehr schmerzhaft werden

Raten Sie mal, was ich herausfand. Nichts von dem konnte ich zu 100 % wissen, denn das Gegenteil könnte genau so wahr sein. Vielleicht bin ich morgen gar nicht müde, vielleicht habe ich abgenommen. Können Sie sich vorstellen, wie spannend Tage sein können, in denen man alles in Frage stellt und mal frisch und neugierig schaut was denn tatsächlich gerade passiert. Was wird ein Tag bringen, an dem man den Kopf dank der schmerzenden Schulter nur in eine Richtung drehen kann? Spannend.

Ich weiß jetzt, dass das Leben, ja sogar jeder Moment, nur dann schwer ist, wenn ich glaube was ich darüber denke.

Dank der Work kann ich meine stressbringenden Glaubenssätze immer auflösen. Wenn ich aus meinem Drama aussteige, kann ich die Wirklichkeit, meine Mitmenschen und mich selbst mit anderen Augen – klar – sehen. Seit ich diese Klarheit lebe, ordnen sich sogar die Dinge neu. Es ist als folge alles im Außen meinem neuen Lebensgefühl. Alles was ich tun muss, ist loszulassen und zu vertrauen. Das fällt mir jetzt leicht, denn ich weiß, dass ich dem Leben nicht einfach ausgeliefert bin. Was auch passiert, ich kann meine Gedanken immer auf Papier bringen, überprüfen und so wieder zu mir und zur Wahrheit zurückkommen. Und das bedeutet für mich die absolute Freiheit. Und diese Freiheit wünsche ich Ihnen auch.